Beschreibung
Im alten Testament heißt es: "Reinige mich mit Ysop und ich werde rein sein". Etwa im 9. Jahrhundert soll Ysop von Mönchen nach Deutschland gebracht worden sein. Bei den Heilkundigen des Mittelalters erfreute sich Ysop großer Beliebtheit: als Kompresse zur Stärkung müder Augen, als Würze zur Anregung der Verdauung, als Tee zur Hustenlinderung. Die aromatische Pflanze wurde von den Bäuerinnen ins Gebetbuch gelegt, damit man sich mit ihrem Duft während des Gottesdienstes frisch halten konnte. Allerdings war Ysop zur Zeit des Alten Testamentes unbekannt, wahrscheinlich war Majoran gemeint.
Ysop wird auch bei Erkrankungen der Luftröhre eingesetzt: Schon Hippokrates empfahl zur Linderung einer Mandelentzündung den Rauch eines Ofens einzuatmen, in dem neben Schwefel und Erdpech Ysop verbrannt wurde. Als leicht harntreibendes Mittel hilft es jedoch auch gegen Rheumatismus, gegen Wassersucht und gegen Nierensteine. Für den wohlschmeckenden Tee wird ein Teelöffel getrockneter Ysop pro Tasse gerechnet. Bei Heuschnupfen oder heuschnupfenähnlichen Symptomen, die auf eine Fell- oder Hausstauballergie zurückzuführen sind, soll sich ein Tee bewährt haben, der zu gleichen Teilen aus Ysop, Sonnenhut (Echinacea), Holunderblüten und Augentrost besteht. Davon trinkt man täglich drei frisch aufgebrühte Tassen (ein Teelöffel der Mischung pro Tasse). Wesentlich für den Heilerfolg ist die regelmäßige Anwendung. Ysop in Essig gekocht war früher auch ein viel verwendetes Betäubungsmittel. Man gab es, um Schmerzen zu lindern. In abgelegenen Bergdörfern ist es heute noch manchmal üblich, bei Zahnschmerzen den Mund mit Ysopessig zu spülen. Bei den persischen Ärzten galt Ysopwasser als ein Mittel, das der Haut eine zarte Tönung verleiht.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.