Beschreibung
Der Echte Sternanis (Illicium verum) ist ein in China und Vietnam vorkommender frostempfindlicher, immergrüner Baum oder Strauch, der eine Höhe bis zu 18 m und eine Breite von 7 bis 12 m erreichen kann. Der Echte Sternanis hat ledrige, dunkelgrüne Blätter.
Aus den weißen Blüten mit ihren zahlreichen Blütenblättern, die im Frühjahr und Sommer erscheinen, entwickeln sich die auffälligen sternförmigen Früchte. Sie werden häufig als Gewürz oder auch als Ersatz für das teurere, echte Anis-Öl verwendet. Der Echte Sternanis enthält viele Aromastoffe, vor allem Anethol, sowie andere Stoffe wie Shikimisäure. Aus letzterem kann Oseltamivir, Wirkstoff des Influenza-Mittels Tamiflu, gewonnen werden.
Der nahe verwandte und im Geruch und Aussehen ähnliche Japanische Sternanis, Illicium anisatum, wird in Japan traditionell als Räucherwerk verbrannt, er ist aber nicht als Gewürz geeignet, da er giftig ist und Leber, Nieren und Blase dauerhaft schädigen kann. Teilweise ist es durch ungewollte Vermischungen von Echtem mit Japanischem Sternanis zu Vergiftungen gekommen.
Der Echte Sternanis spielt eine große Rolle in der Küche Chinas, wo er seit rund 4000 Jahren verwendet wird. In vielen chinesischen Fleischgerichten ist Sternanis unentbehrlich.
Nach Europa kam Sternanis durch den Seefahrer Sir Thomas Cavendish, der die Früchte 1588 von den Philippinen nach London brachte. Bevor die chinesische Küche auch in Europa populär wurde, spielte Sternanis nur eine Rolle als Ersatz für das echte Anis-Öl. Bedeutung erlangte er jedoch auch als Gewürz zu Pflaumenkompott, Pflaumenmus und in der Weihnachtsbäckerei (z.B. Lebkuchen). Heute hat Sternanis neue Bedeutung erlangt als Ausgangsbasis für ein Grippe- Medikament. Wegen Verknappung der pflanzlichen Ausgangsbasis auf dem Weltmarkt setzt der Hersteller für die Zukunft auf die Produktion auf der Basis gentechnischer Verfahren.
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