Beschreibung
Der Name Birke ist auf einen Begriff im Germanischen zurückzuführen und bedeutet soviel wie „glänzend, schimmernd“. Dem Volksglauben nach sollten Birken den Blitz anziehen. Aus diesem Grund duldete man früher Birken nur selten in der Nähe von bäuerlichen Anwesen. Unter einer einzeln stehenden Birke soll einer alten Sage nach auch die letzte Weltenschlacht stattfinden. Diese beiden unerfreulichen Blickpunkte sind jedoch eine Ausnahme. Meist wird die Birke mit Erfreulicherem in Verbindung gebracht. Im germanischen, aber auch im slawischen Volksglauben spielte die Birke eine große Rolle. Sie war der Göttin Freya geweiht. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, einen Maibaum aus dem Wald zu holen, um ihn auf dem Dorfplatz aufzustellen. Es wurde damit der erwachende Frühling in das Dorf geholt. Noch heute lebt der gleiche Brauch in Gestalt des Maibaumes fort. Zu Fronleichnam wird regional die Birke verwendet, wenn unzählige junge Exemplare in katholischen Ortschaften die Straßen säumen, durch die Prozessionen führen. Die Birke ist das Wahrzeichen Estlands, aber auch in Finnland und Polen gilt der Baum als nationales Pflanzensymbol vergleichbar der „deutschen Eiche“.
Rinde und Blätter der meisten Birkenarten enthalten nennenswerte Mengen des natürlichen Schmerzmittels Acetylsalicylsäure. Im Rindensaft der Birken finden sich gleichfalls die Terpene Betulin, Lupeol und Betulinsäure sowie Phytosterine, in den Blättern unter anderem Vitamin C. In Mitteleuropa wurde vor allem die heimische Sandbirke bereits historisch in der Volksmedizin genutzt. Ihre Bestandteile gelten insbesondere als blutreinigend, harntreibend und anregend und finden heute in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) Verwendung.
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