Beschreibung
Bereits im antiken Griechenland verwendete man Liebstöckel in der Medizin. In das nördlichere Europa wurde der Liebstöckel aller Wahrscheinlichkeit von im Mittelmeerraum beheimateten Benediktinermönchen mitgebracht.
Die Pflanzenheilkunde benutzt Liebstöckel heute als ein Diuretikum; früher galt es auch als ein Mittel zur Geburtshilfe bei Menstruationsbeschwerden, vor allem aber als Aphrodisiakum, worauf der Name unverhüllt hindeutet: Liebstöckel meint den Phallus.
Die Wurzel eignet sich als Mittel gegen Bronchitis, Mandelentzündung, Blasenleiden und Menstruationsbeschwerden. Ein Absud aus Samen, Blättern und insbesondere der Wurzel fördert die Entwässerung, was auf die ätherischen Öle zurückzuführen ist. Gemäß der Volksmedizin ist Liebstöckel auch ein ausgezeichnetes Mittel gegen Heiserkeit, die man in der Pfalz beispielsweise kurierte, indem man heiße Milch durch den hohlen Liebstöckelstengel trank. In anderen Gegenden brachte man den Stengel zum Brennen und inhalierte den Duft, indem man wie an einer Zigarre am Stengel sog.
Die alten Germanen schätzten Liebstöckel als Mittel gegen Unwetter, Hexerei und andere üble Zauberkräfte. Wer sich die Fußsohlen mit Liebstöckel bestrich, war gegen Schlangenbisse geschützt. Die Asche aus den Blättern und einer grünen Eidechse öffnete alle Schlösser.
Wer Liebstöckel stets bei sich trägt, macht sich beliebt bei allen Menschen und hält die bösen Geister fern. So glaubt man es vor allem in Osteuropa. Mädchen trugen die Wurzel bei sich, um den Geliebten an sich zu fesseln: Die stark aromatische Wurzel benutzten sie zu Liebestränken. In Böhmen wurde bereits den kleinen Mädchen Liebstöckel ins Badewasser getan, damit sie später den Männern gefallen würden. Weiterhin ist auch von vielen Seiten bestätigt, dass Schwarzwild (Wildschweine) vom Geruch sowie Geschmack des Liebstöckels geradezu magisch angezogen wird.
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